Rostbehandlung

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    • Rostbehandlung

      Hallo Zusammen,

      nachdem Peter im Beitrag Rohbaubeanstandung das Thema "Fertan" angeschnitten hat, möchte ich hier einen Thread eröffnen, der sich etwas allgemeiner mit dem Thema Rost und seiner Beseitigung befasst.

      Nachdem ich bei Peter und auch bei Christoph Erfahrungen mit Fertan gelesen hatte, habe ich mich kurz geschüttelt, weil ich persönlich nichts von Fertan halte, obwohl ich es noch nie verwendet habe. Um herauszufinden, ob an meinem Vorurteil etwas dran ist, habe ich etwas gegoogelt und bin auf mindestens genauso viele Beiträge gekommen, die Fertan gelobt wie auch Beiträge die Fertan getadelt haben. Dabei bin ich auch auf das Rostschutzforum gestoßen, das es auch schon seit vielen Jahren gibt. Hier ist mir ein interessanter Beitrag aufgefallen, nämlich der zur chemischen Rostbehandlung. Fertan ist auch in die Kategorie chemische Rostentfernung einzuordnen. Im wesentlichen wird hier der Rost mit Hilfe einer Säure gelöst und dann entweder abgespült oder wie es Fertan proklamiert "passiviert". Klar ist nur: wenn die Säure nicht lange genug einwirkt, verbleibt Restrost, wenn die Säure zulange einwirkt, wird auch das gesunde Blech angegriffen und wenn die Säure nicht ausreichend neutralisiert wird, rostet es später umso schneller.

      Schaut man nun auf der Homepage fertan.de nach der chemischen Zusammensetzung und nach der Wirkweise, findet man viel langatmige Prosa, die aber eher unkonkret bleibt. Zumindest findet man den Hinweis, "mit klarem Wasser gründlich [zu] spülen und damit gelöstes Oxid und korrosionsauslösende Salze abwaschen. Zur Nachbehandlung nach spätestens 6 Monaten bestens geeignet: Grundierung, Farbe, Lack, Wachs, EP-Harz, Unterboden Schutzwachs usw." Das bedeutet: Fertan löst nur vorhandenen Rost an der Oberfläche, konserviert aber nicht oder zumindest nicht dauerhaft.

      Das heißt, kann man den Rost vollständig entfernen, z.B. durch Sandstrahlen (Achtung, Strahlgut nicht wiederverwenden wg. eingbrachten Rostpartikeln), macht es eh keinen Sinn mehr das Auto mit Fertan zu quälen. Meine persönliche gute Erfahrung habe ich 2004 an den Radläufen am T-Car gemacht. Oberflächlichen Rost an vielen der Verschraubpunkte der Kotflügelverbreiterungen. z.B. am hinteren rechten Radlauf, hinten:
      T-Car_Rost_Radlauf_hi_re_2004.jpg
      Hier habe ich mit meinem Vater gesandstrahlt (in diesem Fall hat mein Vater gesandstrahlt), anschließend entfettet und mit einer 2-Komponenten Grundierung (Fachhandel, nicht Baumarkt) grundiert und anschließen lackiert:
      T-Car_Rost_radlauf_hi_re_grundiert_2004.jpg
      Dabei sind wir einmal rundum beigewesen:
      T-Car_entrost.jpg
      Bis heute, also 7,5 Jahre später ist noch keine der Roststellen unter den Verbreiterungen hervorgekrochen. Das heißt noch nicht viel, da sich unter den Verbreiterungen auch Durchrostungen bilden können, ohne dass man von außen einen Rostpickel sieht. Gesehen habe ich dieses Phänomen bei der gleichen Entrostungsaktion am 16V meiner Schwester:
      Teileträger.jpg
      Diese Roststelle war von außen auch nicht sichtbar. Um wieder auf das T-Car zurückzukommen: die Entrostung kann bestenfalls als Notreparatur gelten, weniger als dauerhafte Rostbeseitigung. Nichts desto Trotz bin ich mit dem Erfolg zufrieden. Bei kleinen Lokalen Roststellen würde ich wieder so vorgehen: Rost möglichst vollständig mechanisch entfernen, entfetten, 2K-Grundierung und anschließend Lackierung.
      Beste Grüße

      Erik



      mit T-Car: 190E 2.5-16 mit:
      393.000 km (Stand 01/08 )/404.000 km (Stand 01/09 )/ 420.000 km (Stand 01/10)/ 431.000 km (Stand 01/11)/ 443.500 km (Stand 01/12)/
    • Hallo Erik,

      so habe ich das auch verstanden. Fertan ist wohl nix anderes wie Säure und das entscheidende wird wohl sein, dass man mit reichlich Wasser neutralisiert.

      Ich hab auch mal in einer Schraubersendung (DMax?) gesehen, wie dort der Rost mit einer 20% Phosphorsäure porentief entfernt wurde. Aktuell würde ich mich wohl der Lösung von meinem Karosseriebauer anschließen - SANDSTRAHLEN. Ich werd mich mal auf der Retro Classic versuchen weiter aufzuschlauen.

      Bei unserem Baby hatte ich unter der Radlaufverkleidung vorne Rechts auch eine Minikorossion an einer der Verschraubungen. Die hatte ich auch nach besten Wissen und Gewissen bearbeitet und grundiert um dann final großzügist Mike Sanders Fett aufzutragen. Ich bin sehr gespannt, wie es jetzt drunter aussieht.

      Viele Grüsse

      Peter
    • Danke Erik,

      ich denke damit hat mein Bauchgefühl mir jetzt eine Bestätigung gegeben. Das Zeug kommt im Sommer aus der Garage. Irgendwo steht noch eine Flasche rum.
      Trotzdem schau ich mir auch im Sommer mal die Wagenheberaufnahmen am Kombi an. Da bin ich ohne die Säurebehandlung (Zeitproblem) vorgegangen. Andere Stellen am Sechzehner kann ich leider nicht so einfach überpruefen (unter der Hechscheibendichtung) um die Vorsorge zu beurteilen.
      Mal sehen ob hier noch andere Erfahrungen zusammenkommen.
      Christoph Rieger
      Vorstandsvorsitzender / President




      "Tue gelegentlich etwas, womit Du wenig oder gar nichts verdienst. Es zahlt sich aus."