Ventilspiel einstellen

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    • Ventilspiel einstellen

      Hallo Leute,
      hatte letztes Jahr neue Außlassventile verbaut. Dabei habe ich auch die Ventilsitze auf der Einlass- und Außlasseite bei einem Motorinstandsetzer nacharbeiten lassen. Habe jetzt den Motor wieder komplettiert. Auf der Außlasseite kann ich ein Ventilspiel messen (Istwert: 0,2 bis 0,25; soll Mittelwert ca. 0,31). Ist noch etwas zu gering laut den Angaben auf dem Aufkleber vorne im Motorraum auf der Fahrerseite. Das Problem ist, auf der Einlasseite habe ich jetzt gar kein Spiel mehr. Die Plättchen hatte ich alle so wie sie drin waren wieder verbraut (weil dich Ventilsitze bearbeitet worden sind). Wie mache ich es am besten, damit ich das Ventilspiel auf der Einlasseite wieder Richtig hinbekomme. Im Moment lässt sich ja kein Spiel messen, da die alten Plättchen zu dick sind. Kann man die Plättchen ganz raus nehmen und dann ohne Plättchen das Gesamt Spiel messen und danach das Richtige Plättchen verbauen?

      Habe mir heute bei meinem Mercedes Benz Händler die neuen Plättchen agneschaut. Die er mir geben möchte sind gelochte scheibchen, die jedoch wo orginal verbaucht sind, sind nicht gelocht. Sind die Ersatzplättchen gelocht? Oder hat er mir falsche gezeigt. Außerdem sind meine Plättchen alle beschriftet, was für ein Maß es hat. Die beim Mercedes Händler sind nicht beschriftet und gelocht eben. Möchte nicht die Falschen Plättchen verbauen.

      Gruß
    • Hallo Fatih,

      grundsätzlich sind folgende Ventilspiele unbedingt anzustreben: Einlaßventilspiel (Motor kalt) 0,15 mm und Auslaßventilspiel (Motor kalt) 0,3 mm. Da der Tassenstößel das Ventil via Druckplatte über den Kopf des Schaftendes betätigt, ist es nicht zielführend den Tassenstößel ohne Druckplatte einzubauen, da dieser ohne Druckplatte auf dem oberen Ventilfederteller aufliegt! Einfach auf der Einlaßseite Druckplatten mit einer Dicke von z. Bspl. 2,65 mm einbauen, Ventilspiel messen, und ggf. korrigieren. Druckplatten werden ohne Bohrung gefertigt und sind bei Mercedes immer noch lieferbar!



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    • Hallo,
      danke für die Info. Genau wie auf der Abbildung, die du Hinzugefügt hast, sehen die Plättchen aus, die unter den Tassenstößel verbaut sind. Die jedoch, die der Mercedeshändler mir mitgeben wollte waren gelocht und ohne Beschriftung (stärke). Außerdem hatten sie keine glänzende Oberfläche. Habe ihn nochmals gefragt, ob das die richtigen sind, da die orginal verbauen anders aussehen. Er hatte mir nochmals bestätigt, dass es die richtigen seien. Aber jetzt bin ich mir sicher, dass es die falschen waren, die er mir mitgeben wollte.

      Hatte mir vor dem Zusammenbauen meines Kopfes die stärken der Druckplatten alle notiert, habe aber leider den Notizzettel verlegt. Aber so wie ich es verstanden habe, muss ich die Nockenwelle nochmals ausbauen und Druckpaltten mit einer geringen Stärke einbauen. Dann müsste das Ventilspiel wieder messbar sein. Danach kann ich dann die erforderlichen Druckplatten aussuchen und verbauen.

      Um die Nockewelle wieder herrauszunehmen muss man die LIMA ausbauen, den Kettenspannen, dann die Kettenräder, dann die Nockenwelle. Ist es möglich, ohne LIMA und Kettenspanner auszubauen die Nocken auszubauen? Wahrscheinlich nicht?

      War einiges an Arbeit, bin mal gespannt wie der Motor laufen wird, wenn er wieder fertig ist. Hatte letztes Jahr einen Ventilschaden am Außlassventil. Nach einer Autobahnfahrt hatte ein Außlassventil ein Loch bekommen. Habe alle Außlassventile, Ventilsitze auf der Einlass- und Außlasseite komplett neu schleifen lassen, und natürlich sämtliche Dichtungen erneuert.

      In der Reperaturanleitung von Mercedes steht, dass man den Kettenspannern vor dem Einbau mit Öl füllen soll. Aber das lässt sich kaum realisieren. Denke, dass die Feder außreichen müsste, um die Kette bis der Öldruch aufgebaut ist ausreichen zu spannen. Habe den neuen Kettenspanner mit Rastierung verbaut.
    • Hallo Fatih,

      um die Nockenwelle auszubauen ist es nicht nötig die Lichtmaschine auszubauen. Nach dem Abschrauben der 4 Nockenwellenschrauben läßt sich die Nockenwelle vorsichtig nach hinten mit Kunststoffhammer vom Zentrierbund der Nockenwelle herunterschlagen um dann die betreffenden Lagerböcke durch gleichmäßiges stufenweises Lösen der Muttern auszubauen! Kettenspanner mit Rastung müssen nicht mit Öl gefüllt werden, es ist aber unbedingt zu beachten das beim Einbau der Druckbolzen in Montageposition gebracht wird!



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    • Hallo von Stern zu Stern,
      kann man die Nockenwellen nach hinten klopfen, wenn die Kette unter Spannung ist?
      Welches ist die Montageposition und wie stelle ich sie ein?
      Hatte den Kettenspanner auf Drehmoment angezogen, dann die Feder, den Kunstoffzapfen und den Deckel Draufgemacht. Der Druckbolzen war schon im Gehäuse drin als ich ihn gekauft hatte.

      Der Deckel für den neuen Kettenspanner war ziemlich teuer, ca. 40 €. Weiss nicht warum der so teuer ist?! Der Deckel vom alten Kettenspanner passt ja leider nicht.
    • Hallo Fatih,

      die Kettenräder sind über 4 Schrauben an die Nockenwelle geschraubt. Wenn Du die also löst, kannst Du die Nockenwelle ausbauen ohne den kompletten Ventiltrieb zu zerreissen. Am besten vor dem Abbau die Lage von Nockenwelle zu Kettenrad markieren.
      Beste Grüße

      Erik



      mit T-Car: 190E 2.5-16 mit:
      393.000 km (Stand 01/08 )/404.000 km (Stand 01/09 )/ 420.000 km (Stand 01/10)/ 431.000 km (Stand 01/11)/ 443.500 km (Stand 01/12)/
    • Haber Verstanden. Das macht die Sache um einiges einfacher.
      Bin mir jetzt allerdings mit dem Kettenspanner etwas unsicher geworden. Der Bolzen war nur so weit eingetrückt, dass die Spitze vom Bolzen vorne gerade noch herrausgeschaut hat. Dann habe ich den Bolzen mit Gehäuse so auf Drehmoment angezogen und anschließend die Feder mit Deckel draufgemacht. Musste die Feder ziemlich stark eindrücken, habe den Decken fast nicht montiert bekommen.

      Welches ist denn die richte OT markierung an der Kurbelwelle? An einer Stelle ist sowas wie ein kleicher spitzer Zapfen. Muss dieser auf OT zeigen? Weil es gibt ja auch noch den Zünd OT? Hatte die OT Markierung am Kurbelwellenrad auf die Markierung mit dem Spitzen Zeiger am Motorhäuse gebracht, dann die Nockenwellen in der richtigen Position verbaut. Allerdings hatte ich die Kette etwas durchhängen lassen als ich den Kopf demontiert habe. Jetzt stimmt die Position der Kette nicht mehr ganz mit den Rädern an der Nockenwelle überein, da die Kette sich am Kurbelwellenrad um ein paar Zähne verstellt hatte. Aber das dürfe nichts ausmachen, solange die Position von Kurbelwelle zu Nockenwelle stimmt. Das ist mir aufgefallen, da ich die Kette und die Nockenwellenräder markiert hatte.
    • Hallo,

      steht die OT-Markierung des Schwingungsdämpfers exakt unter dem Einstellzeiger des Steuergehäusedeckels befindet sich, je nach Stellung der Nockenwellen, entweder der erste oder der vierte Zylinder im Zünd OT!!!!!! Dabei gilt immer noch, dass beim Zünd OT des ersten Zylinders sich der vierte Zylinder im Überschneidungs OT befindet (nachzulesen im kleinen KFZ-Mechaniker) und umgekehrt. Bei richtiger Einstellung stehen sich im Zünd OT des ersten Zylinders die Bohrungen (2 mm Durchmesser) in den Nockenwellenrädern exakt gegenüber (Auslassnowerad-Bohrung 3 Uhr Position/ Einlassnowerad-Bohrung 9 Uhr Position). Bei Mercedes ist eine Werkstatt-Information käuflich zu erwerben, wo dieses und vieles mehr vermittelt wird. (Bestell-Nummer 6516 5602 00/ ca. 120 €)

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    • Hallo Stern zu Stern,
      die Einstellung habe ich so wie du es beschrieben hast vorgenommen. Die Außlassnockenwelle (Zylinder 1) Zeigt dabei auf ca. 1 Uhr und die Einlassnockenwelle auf die 11 Uhr. Somit sind die Punkte auf den Zahnrädern der Nockwelle wie von dir beschrieben.

      Hat es eigentlich einen Nachteil, wenn ich auf der Außlassseite ein Ventilspiel von z.B 0,33 statt 0,30 einstelle? Es liegt ja noch im Tolerranzbereich.
      Kann ich meine Platten von der Einlassseite für die Außlassseite verwenden? Weil die ja gebraucht sind und auch geringfügige Gebrauchsspuren haben (kl. Kratzer). Oder soll man lieber neue Platten nehmen. Die von der Einlasseite würden nähmlich von der Stärke her genau für meine Außlasseite nehmen. Habe aber keine Erfahrung nicht dass ein erhöter Verschleiß auftritt, da die Platten sich auf ihren bisheringen Einbauort "Eingelaufen" haben.

      Gruß

      Fatih

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fatih ()

    • Hallo.

      stimmt die Stellung der Nockenwellenräder zur Kurbelwellenstellung (Stichwort 2 mm Bohrung stehen sich gegenüber/ 1.Zylinder Zünd OT)), ist die Stellung der Einlass- bzw. Auslassnockenwelle richtig, da diese nur in einer Stellung an die Noweräder anschraubbar ist bzw. sind. Die Druckplatten sind, sofern der Kopf des Schaftendes des Ventils sich noch nicht in die Druckplatte eingearbeitet hat, selbstverständlich immer wieder zu verwenden unabhängig wo diese eingebaut waren. Auslassvspl. von 0,33 mm ist in Ordnung.



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    • Gibt es eigentlich Fühlerleheren mit 1/100 Schritten? Das Sortiment was ich habe beginnt mit 0,05 / 0,10 / 0,15 mm usw. Habe mir noch so Bänder besorgt. Die gibt es mit 0,01 / 0,02 / 0,03 / 0,04 mm usw. Damit konnte ich dann das exakte Ventilspiel messen.

      Macht es etwas aus, wenn z.B. die Außlassventile unterschiedliche maße haben, aber noch in der Tolleranz sind? Wie z.B. 0,30 / 0,34 mm?

      Welches Soll Ventilspiel ist Maßgebend. Das was in der Reperaturanleitung von Mercedes Benz steht, oder das was auf dem Aufkleber vorne links im Motorraum am Fahrzeug angebracht ist? Die sind nehmlich unterschiedlich. Das Außlassventilspiel ist bei mir im kalten Zustand bis 50°C mit 0,25 - 0,37 mm angegeben. Im Reperaturleitfaden von MB 0,25 - 0,35 mm. Wieso weichen hier die Angaben voneinaner ab?

      Gruß

      Fatih
    • Hallo,

      Fühlerlehren in 1/100 Schritten sind unter Umständen erhältlich. Fraglich ob diese gebraucht werden? Druckplatten sind nur lieferbar in 5/100 Abstufungen von 2,5-3,4 mm womit man einstelltechnisch nun einmal eingeschränkt ist. Ab Werk wurden die Zylinderköpfe mit Druckplatten mit feinerer Abstufung ausgerüstet.(Wie auf dem Bild unten ersichtlich)

      Aftermarket waren diese Druckplatten leider nicht erhältlich.Sinnvoll sind Fühlerlehren die man beispielsweise im Motorradzubehörhandel erhält, welche Abstufungen von 2/100 bzw 3/100 besitzen. Bei einem Auslassventilpiel (kalt) von 0,34 ließe sich durch den Einbau einer Druckplatte mit 5/100 größerer Dicke das Ventilspiel auf 0,29 korrigieren. Da das Nockenprofil des M 102.99 auch in Bezug auf die Rampe geändert wurde, ergab sich kausal ein anderes Ventilspielfenster welches fehlerhafterweise in der Serviceliteratur nicht aufgenommen wurde!

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    • Heisst das, dass die richtigen Werte für das jeweilige Auto auf dem Aufkleber vorne links im Motorraum stehen? Bei mir z.B. Auslaß 0,25-0,37 ergibt ein Mittelwert von 0,31. Also wäre ein Mittelwert von 0,31 anzustreben statt 0,30?!

      Ist es sinnvoller eher in Richtung größeres Ventilspiel zu gehen oder eher Richtung kleineres Ventilspiel, wenn man mit den Druckplatten den Mittelwert nicht trifft?
      Z.B. hat ein Auslaßventil ein Spiel von 0,33mm, bei einer Druckplatte von 2,95. Könnte jetzt ein Spiel von 0,28 einstellen, wenn ich die Druckplatte mit 3,00 nehme (währe näher am Mittelwert von 0,30). Falls der Mittelwert 0,31 korrekt ist, wäre ich mit der Platte 2,95 mm besser bedient??

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fatih ()

    • Hallo,

      wichtige Einstelldaten wie: Zündzeitpunkte, Zündkerzenzuordnung, Gemischeinstellwerte und Ventilspiel sind auf dem Hinweisschild vermerkt. Neumotore der Ausführungen M 102.99 von Mercedes besaßen Kaltventilspiele von Einlass 0,15 mm und Auslass von 0,28 mm. Bei "überholten" Zylinderköpfen ist nicht immer bekannt welche Ventilsitzringqualität und Ventilqualitäten verbaut wurden. Aus diesem Grund ist es schwierig einzuschätzen welche Ventilspielveränderungen sich über die Laufzeit ergibt. Strebt man die von mir erwähnten Einstellwerte an, und kontrolliert das Vspl. im Rahmen der Wartung, sollten keine Probleme entstehen.



      Von Stern zu Stern ----------- der evoschrauber
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    • Okay. Habe jetzt endlich alle Ventilspiele eingestellt. Die Auslaßventile liegen zw. 0,28 und 0,32 mm. Die Einlaßventile zw. 0,13 und 0,16 mm. Bessere Werte waren leider nicht möglich. Macht ja auch nichts, liegen innerhalb der Toleranz.

      Warum darf man den Motor eigentlich nicht rückwerts drehen? Habe ich versehentlich gemacht, eigentlich dürfte doch nichts passieren oder? Gedreht habe ich den Motor über Kurbelwelle...
    • So jetzt läuft die Maschine nach einem knappen Jahr wieder :) , die Arbeit hat sich gelohnt. Hatte einen Ventilschaden. Ein Auslassventil war durchgebrannt.

      Als heute die Arbeit beendet war habe ich ihn gestartet. Der 16V lief sehr unruhig und konnte das Standgas nicht halten. Habe aber dann bemerkt, dass der Stecker am Luftmengenmesser nicht drauf war (mit einem kleinem Rädchen und einem Klickschalter dran). War dann ziemlich erleichtert, läuft jetzt wie ne 1!

      Nur der Lüfter von der Klima läuft permanent, sobald ich die Zündung einschalte. Was könnte das sein? Und die Airbag Kontrollleuchte geht mal an und dann mal wieder aus?
    • Hallo Fatih,

      herzlichen Glückwunsch! Nach solch einer langen Standzeit ist es ein Wonne die ersten Kilometer zu spulen, ich kann das nachempfinden!!!!

      Würdest Du zur Übersichtlichkeit bitte zu dem Problem mit dem Klimalüfter ein neues Thema aufmachen?
      Danke
      Christoph Rieger
      Vorstandsvorsitzender / President




      "Tue gelegentlich etwas, womit Du wenig oder gar nichts verdienst. Es zahlt sich aus."